Archiv der Evangelischen Kirche im
Rheinland, Düsseldorf, Akte Nr. 283 aus dem Bestand „
Schülerbibelkreise“, Signatur SWV013
Standpunkt der AES zur
Friedensfrage, 1981
Die
Delegierten- Konferenz der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Schülerarbeit 1981
in Bad Dürkheim hat folgende Resolutionen beschlossen.
1. Die Delegierten der Evangelischen
Schülerarbeit in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin-West erklären
hiermit. Die geplante Stationierung von weiteren Mittelstreckenraketen in
Westeuropa erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Krieges in Europa. Unsere
Zukunft ist bedroht durch den „ Nachrüstungsbeschluss“. Wir appellieren an die
Bundesregierung, die Zustimmung zur Stationierung von Pershing II-Raketen und
Marschflugkörper in Mitteleuropa zurückzuziehen. Damit unterstützen wir die „
Krefelder Erklärung“.
2. Die Delegierten der Evangelischen
Schülerarbeit in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin-West erklären zur
aktuellen Auseinandersetzung zum Thema Waffenexport: Wir sind gegen die
Lieferung von Panzern an Saudi-Arabien und von U-Booten an Chile. Die Lieferung
von Waffen in die „ Dritte Welt“ verschärft die internationalen Konflikte und
festigt Strukturen von Unterdrückung. Mehr Waffen machen die Welt nicht
sicherer, sondern nur noch ärmer.
3. Die Delegierten der Evangelischen
Schülerarbeit in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin-West danken den 24
Abgeordneten der SPD, die gefordert haben, den Rüstungsetat um 1 Mrd DM zugunsten der Entwicklungshilfe zu kürzen. Wir bitten
sie, am Anliegen dieses Antrages festzuhalten und dafür zu werben. Denn wir
stimmen mit ihnen überein: Mehr Waffen machen die Welt nicht mehr sicherer,
sondern nur noch ärmer.
4. Die Delegierten der Evangelischen
Schülerarbeit in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin-West drücken ihre
Beunruhigung über die erneute Diskussion zur Stationierung der Neutronenbombe
in Westeuropa aus. Sie fordern die Bundesregierung auf, der Stationierung der
Neutronenbombe in Westeuropa entschieden zu widersprechen und alles dafür zu
tun, die anderen Nato-Partner für diesen Standpunkt zu gewinnen.