Hartmut
Regenstein
26.03.2019
Einleitung
Die Gubener
Tagebücher von Heinrich Vester (1853 bis 1886) enttäuschen auf den ersten
Blick.
Vester
erstellte eine Liste seiner Werke, er beschreibt nicht mehr im Detail seinen
Alltag und das politische Leben in Guben, wie er das in Cottbus getan hat. Auf den zweiten Blick ändert sich aber meine
Meinung. Die Auflistung der Themen seiner Gemälde zeigt eine umfassende Bildung
auf vielen Gebieten.
Vester kennt
sich in der preußischen Militär Geschichte aus, er stellt Bezüge zur Literatur
her (s. Goethes Faust), er erläutert Themen aus der Religion (s. Abraham kurz
davon, seinen Sohn zu schlachten) und der Weltgeschichte. Und dann kommen seine
Alltagsthemen, die wir aus seinen Cottbuser Tagebüchern kennen. Die
Liebschaften, das Leben der Schützenvereine, das Kegelspielen in einer
Gastwirtschaft.
Vester hatte
eine umfassende Bildung. Wir wissen z.B. nicht, ob er das Abitur in Cottbus gemacht
hat. Wir wissen aber, dass er von 1823 bis 1827 an der königlichen
Kunstakademie in Dresden ausgebildet wurde. Und wir wissen, dass er sein Leben
lang eine überregionale Zeitung gelesen hat. Das könnte das Vossische Blatt
gewesen sein.
Und nun
kommen wir zu der spannenden Frage, ob Vester Gubener Heimatforscher Neues
mitzuteilen hat. Deshalb werden seine
Gubener Tagebücher von 1853 bis 1886 umgehend ins Internet gestellt.
www-hartmut-regenstein.de
Vester
brachte seine letzten 5 Lebensjahre (1886-1891)
bei seiner Tochter Louise in Küstrin. Diese hatte den Meldeamtsvorsteher
von Küstrin, Herrn Timm, geheiratet. Sie
lebten in einem großen Haus am Reneplatz.
Die
Schwester meiner Mutter hat hier ihre Jugend verbracht. So schließt sich hier
ein Lebenskreis.
Ich hoffe,
dass Vesters Gubener Tagebücher den Heimatforschern in Guben einige neue Punkte
vermitteln können. Ich bin gespannt auf die Resonanz seiner Tagebücher.
Hartmut Regenstein